Zweifelderballturniere in der Grundschule und Mittelschule

von Pia Fichtner-Weyh

Zweifelderball (bekannt unter dem früheren Namen Völkerball) ist ein Ballspiel mit variabler Anzahl von Spielern in zwei Parteien auf der Größe eines Volleyballfeldes. Dazu ein kleiner Exkurs in Tradition und Ansehen des allseits bekannten Spiels, bei dem sich die Geister scheiden:

Völkerball rufe alleine schon wegen seiner Bezeichnung Bilder eines Kriegsszenarios hervor, sagt eine Frau aus der Leitung des   Aachener Stadtsportbundes. „Wenn man das ursprüngliche Leitmotiv des Spiels Völkerball betrachtet: Das ist die Kriegsschlacht. Wenn ich den Ball als Angriffswaffe sehe, dann ist so eine Kritik natürlich berechtigt.“ Aber für sie liege das Problem ganz woanders, meint sie weiter: „Dieses Spiel macht gesellschaftliche Probleme, gesellschaftliche Wundstellen sichtbar, und das sind Rassismus, Mobbing, Ausgrenzung. Es wäre aber ein Fehler zu sagen, dass das im Sport produziert wird.“ Hier werde es sichtbar. Und: „Der Sport ist genau das Mittel, um dagegen vorzugehen.“

Mit dem Namen verschwand auch der militärisch angehauchte Charakter des Spiels und es wurde unseren heutigen pädagogischen Ansprüchen angepasst. Was blieb und diesen sportlichen Wettkampf so beliebt macht, sind sowohl die einfache Organisation als auch die große Spannung, die während des Ablaufs entsteht. Kein anderes der großen Sportspiele beruht auf der Idee, gegnerische Personen abzuschießen. Wichtig ist, dass die Spielregeln so modifiziert und der Ball so ausgewählt wird, dass auch schwächere SchülerInnen teilnehmen können, ohne sich zu ängstigen oder Furcht vor Bloßstellung zu haben. Die Intensität des Spiels lässt sich leicht durch den Einsatz mehrerer Bälle steigern.

Die Grundschule führte ihr Turnier am Mittwoch, dem 29. März 2023 in der Turnhalle durch. Dem Sieger des Grundschulturniers winkte eine Teilnahme am Mittelschulturnier tags darauf. Die Klassen traten in vier Gruppen mit jeweils drei Teams gegeneinander an. Organisiert und durchgeführt wurde alles von der Klasse 8a (Mittelschule) und dem Lehrer der Klasse 3a, Daniel Walther.

Die Klasse 4b (Klassenlehrerin Janina Biller) errang die Führung in der Grundschule und durfte im Mittelschulturnier erneut antreten. Auch eine Lehrermannschaft war am Start. Nach der Vorrunde trafen im Halbfinale die 5a auf die 6a und die 8b auf die Lehrkräfte.

Das Spiel um den Platz drei gewann die Klasse 8b, das Finale die Klasse 6a gegen die Lehrermannschaft. Glückwunsch an die Klasse 6a!

Insgesamt war es ein Turnier, bei dem sowohl SchülerInnen als auch Lehrkräfte und Zuschauer Spaß hatten – denn was dieses Spiel schließlich in seiner heutigen Form ausmacht, ist die pädagogische Begleitung für gutes “Fair Play”!

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