iPad – Klasse läuft!
von Mary Fischer
Interview mit Markus Dresp, Klassleiter der 8a, Franziska-Lechner-Mittelschule
Die Klasse 8 a arbeitet nun schon einige Wochen mit dem iPad. Wie sind die ersten Erfahrungen damit?
Nachdem erste technische Anlaufschwierigkeiten beseitigt und eine Auswahl an geeigneten Lern-Apps getroffen wurde, läuft der Unterricht reibungslos. Die Schüler wachsen ja bereits multimedial auf, sind dadurch motiviert und haben jetzt große Lust dazu, etwas am iPad auszuprobieren. Zu Beginn mussten sich die Schüler mit den Basisfunktionen vertraut machen und auch lernen, kleinere Probleme selbständig zu beheben. Das zahlt sich jetzt im home schooling aus. Mittlerweile arbeiten die Schüler sehr fokussiert an ihren Arbeitsaufträgen
Wie schaut es mit Leistungserhebungen aus – die Probe hat wohl ausgedient?
Im Distanzunterricht gibt es ja keine schriftlichen Proben. Inzwischen sind die Schüler recht gut eingearbeitet und erstellen für die Benotung schon sehr ansprechende Infoblätter, indem sie Bilder sammeln, Informationen zusammenstellen und Daten auswerten. Schüler werden nicht mündlich abgefragt, sondern besprechen zum Beispiel ein Podcast zu einem erarbeiteten Thema in Geschichte.
Tablet oder Lehrbuch?
Die Mischung ist entscheidend! Bücher haben einen kulturellen Wert und Techniken wie Schreiben und Lesen sind weiterhin wichtig. Jedoch erproben wir auch den Apple pencil und fertigen damit digital schön gestaltete Hefteinträge an. Um den Unterricht für jeden Schüler individueller zu gestalten und Lerninhalte zu differenzieren, ist das iPad ein Gewinn. Intelligente Apps übernehmen sofort die Korrektur, zeigen Lösungswege auf und haben unendlich Geduld beim Wiederholen und Einüben.
Lehrer: Pädagoge und IT-Fachmann?
Von der Ausbildung her sind Lehrer zunächst Pädagogen und keine IT-Fachleute. Das Internet bietet eine schier unendliche Menge an Material. Diesen Zugang zu Informationen muss man nutzen, deswegen wird der Einsatz von iPads, Tablets und den passenden Tools künftig zum Mainstream gehören und sich im Unterricht etablieren. Das bedeutet aber für die Lehrer zunächst sehr viel mehr an Arbeit und Engagement, sich auf einen digitalen Unterricht einzustellen. Bei der Einführung der iPads in die 8.Klasse waren einige siebzig Stundenwochen nötig, um das Projekt zum Laufen zu bringen. Die häusliche Vorbereitung ist weiterhin sehr intensiv. Neben der umfangreichen Technik müssen auch die Lernapps auf ihre Tauglichkeit gesichtet, das Material für die Lernsituation der Schüler ausgetestet und eingestellt werden. Dafür wird der Lehrer im Unterricht von der App unterstützt. Es entsteht mehr Freiraum, den Lernprozess der Schüler in offeneren Unterrichtsformen, zum Beispiel beim Dreh eines Lernvideos, zu begleiten.
Markus Dresp: „Ich bin mit der Entscheidung, iPads in der Klasse einzuführen, sehr zufrieden. Es ist viel Arbeit und die Technik setzt immer wieder mal aus. Es ist aber auch eine Bereicherung für den Unterricht und das selbständige Arbeiten unserer Schüler. Ein großes Danke geht sowohl an die Schulleitung sowie unseren Bürgermeister für die Unterstützung und Umsetzung.“